Monday, February 25, 2013

Nicht immer sollte man nach dem Befinden fragen

Ein Ex-Mitarbeiter,der sonst ausschließlich Milch und alkoholfreie Getränke kauft,hatte eine Flasche billigen Alkohol (Korn o.ä.) auf dem Band zu liegen.Als ich die Flasche entdeckte,schaute ich ihn an und bemerkte,dass er heute irgendwie down aussah.Die Flasche war definitiv nicht zum Feiern gedacht.Ich meinte dann mit fragendem Blick,dass er doch sonst nicht so etwas kauft und weil ich besorgt um ihn war und den Verdacht,dass irgendwas gerade überhaupt nicht gut bei ihm läuft,fragte ich vorsichtig,ob denn bei ihm alles in Ordnung wäre - ob es ihm gut ginge.Daraufhin meinte er "keine Sorge ich trinke nicht aus Frust".So viel könne er gar nicht trinken,wie er in letzter Zeit frustriert sei.Was meine Vorahnung ja irgendwie bestätigte.Anscheinend geht es ihm also wirklich nicht gut und er tat mir leid.In dem Moment wollte ich einfach für ihn da sein.

Naja er ging dann und kam Stunden später wieder um noch etwas zu kaufen,was er vorher anscheinend vergessen hatte.Wir guckten uns an und ich erwähnte nocheinmal ganz vorsichtig,dass er heute irgendwie merkwürdig drauf ist und hoffte,dass er sich mir vielleicht doch mitteilt;vielleicht könnte ich ja weiterhelfen.
Daraufhin sagte er recht schroff: " Hast du schon mal überlegt,dass es an dir liegen könnte?Du musst mal aufpassen was du sagst."

Das war wie ein Schlag ins Gesicht.Wahrscheinlich hätte ich wirklich nichts sagen dürfen,weil ja noch ein paar andere Kunden bei seiner ersten Einkaufrunde in der Schlange standen.Aber daran habe ich in dem Moment echt nicht geachtet.Ich habe gesehen,dass es ihm nicht gut geht und das war mir am wichtigsten.Wenn es jemandem nicht gut geht,dann erkundige ich mich und versuche zu helfen.Aber in Zukunft werde ich mich wohl zurück nehmen und versuchen zu ignorieren,wenn es anderen offensichtlich schlecht geht...

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